Königsjägerinnen werden Deutscher Vereinsmeister (schon wieder!)

Es ist gerade erst zwei Jahre her, dass unsere Damen in der U16w Deutscher Vereinsmeister wurden. Damals konnten Dascha, Luna, Luise, Rosalie und Victoria nach einem holprigen Start sich durch einen starken Schlussspurt den Titel sichern.

Zwei Jahre später waren die Damen nun schon etwas älter und müssen daher mehrheitlich in der U20w antreten. An Stelle von Luna und Rosalie waren diesmal Maike und Lisa dabei. Für Maike war es die erste Teilnahme an einer überregionalen Jugendmeisterschaft. Sie trat erst wenige Jahre zuvor in unseren Verein ein und konnte trotz einjährigem Auslandsaufenthalt eine beachtliche Spielstärke entwickeln. So war Lisa nur als Ersatz dabei, während die anderen 4 Mädchen durchspielten.

Neben der Mannschaft mit den Meisterinnen ging auch eine zweite Mannschaft ins Rennen. Diese bestand neben Nastia aus Spielerinnen, die mit ihr befreundet sind und deswegen im Sommer von Weisse Dame zu uns wechselten. Nastia, Linnea, Lotti und Helena waren zwar alle noch U14, mussten aber aufgrund der Wechselbestimmungen in der U20w antreten. Als Betreuer waren Michael Richter und Max Schmidt dabei.

Auf die älteren Mädchen der ersten Mannschaft, die als 6. der Setzliste starteten, wartete in der ersten Runde gleich der Setzlistenerste aus Elmshorn. Dascha an Brett 1 konnte gegen ihre starke Gegnerin (DWZ > 2000) lange mithalten und hatte eine Partie, die fast durchgängig am Nullpunkt war. Im Enspiel unterlief ihr ein Fehler, der sofort ausgenutzt wurde und die Partie entschied. Bei Luise war es ihr nicht entwickelter Läufer, der leider den Unterschied machte. Nur unter Bauernvelust konnte er abgetauscht werden, was ihre Gegnerin im Endspiel ausnutzte. Maike konnte hingegen in einer durchgängig ausgeglichenen Partie den halben Punkt mitnehmen und uns vor einer absoluten Klatsche bewahren, da auch Victoria, nachdem sie im Endspiel in die Verteidigung gezwungen wurde, verlor.

Ist damit schon alles gelaufen? Eine 0,5:3,5-Auftaktniederlage werden die doch noch verkraften, oder? Dem geübten Leser wird vielleicht aufgefallen sein, dass bei den beiden letzten Titeln (NDVM und DVM 2022) jeweils auch eine Auftaktniederlage verkraftet werden musste. Hier also nicht zu früh geurteilt werden sollte.

Die jüngeren Mädchen in der 2. Mannschaft hatten als Setzlistenfünfter den Startranglistenzehnten als Gegner, also das komplette Gegenteil. Linnea musste im Endspiel mit Minusbauern kämpfen, konnte dann jedoch in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln und somit den sicheren Remishafen ansteuern. Helena ließ sich von dem Angriff ihrer Gegnerin bei heterogen Rochaden nicht beindrucken, ging ins Endspiel und konnte da mit einem Freibauern aufwarten. Lotti kämpfte er mit Bauern weniger, dann mit Mehrbauern, kam aber nicht über ein Remis hinaus, während Nastia den zweiten Sieg durch einen Damenfang beisteuerte.

In der zweiten Runde erholte sich unsere 1. Mannschaft schnell von der Auftaktniederlage. Gegen Garching 2 konnte ein klarer 4:0-Sieg eingefahren werden. Dascha setzte sich in einer taktischen Partie schnell durchsetzen, Luise gewann ein Turmendspiel mit 2 Mehrbauern, bei Maike war es ein Mehrbauer und ein aktiver König, während Victoria ihrere Gegnerin nach einem Königsangriff mattsetzte.

Unsere 2. Mannschaft musste dann gegen Lehrte ran. Linnea schaffte beim Königsangriff nicht den entscheidenden Durchbruch und einigte sich dann auf Remis. Helena verlor im Mittelspiel einen entscheidenen Zentrumsbauern und musste nach heftigem Angriff ihrer Gegnerin in ein verlorenes Endspiel abwickeln. Durch zwei Siege an den letzten beiden Brettern konnte dennoch der Mannschaftssieg eingefahren werden. Lotti öffnete die Königsstellung und setzte dann Matt, auch Nastia setzte sich durch.

In der dritten Runde gab es nach den beiden Erfolgen nochmal stärkere Gegner. Unsere 1. Mannschaft traf im Berliner Duell auf Borussia Lichtenberg. Durch Siege von Dascha, Maike, die schon früh eine Qualle gewann und das dann verwertete und Victoria, die durch Aktivität das Doppelturmendspiel gewann, konnte die Niederlage von Luise aufgewogen werden.

Die „kleinen“ mussten an Tisch 1 gegen Lübeck ran. Linnea musste gegen ihre starke Gegnerin (Spielstärke > 2200) bald schon einen vorgerückten Bauern im eignen Lager zulassen, der immer für Unruhe sorgte und schließlich den Sieg brachte, während Helena den unrochierten König mit Erfolg ins Visier nahm. Lotti verlor leider bereits früh eine Figur, während Nastia ihre Gegnerin bereits nach dem 14. Zug zur Aufgabe zwang. Also 2:2

Nach 3/7 Runden war unsere 2. Mannschaft mit 5 MP Tabellenführer (punktgleich mit Lübeck und Elmshorn und unsere 1. Mannschaft auf dem 4. Platz).

Es kam, wie es kommen musste: In der 4. Runde spielten die beiden Mannschaften gegeneinander. Dabei nutzen die älteren Mädchen ihre Erfahrung und gewannen sicher. Dascha konnte sich im Endspiel gegen Linnea durchsetzen, Luise gewann gegen Helena eine Qualität und dann auch die Partie, Maike hatte Glück, dass Lotti einen Figurengewinn übersah und gewann selbst postwendend einen Turm, den sie sicher verwertete, lediglich Nastia schaffte gegen Victoria einen halben Punkt, da sie sich mit Miunsbauern in ein Dauerschach retten konnte, sodass insgesamt ein 3,5:0,5 für die erste Mannschaft auf dem Ergebnisbogen stand.

In der 5. Runde spielte unsere 1. Mannschaft dann an Tisch 2 gegen Lübeck. Dascha konnte gegen die Bundeskaderspielerin Lisa Sickmann lange mithalten, übersah dann aber eine mehrzügige Taktik, die die Partie kostete. Das war aber kein Problem, da Luise ihre Partie ziemlich schnell taktisch entscheiden konnte, Maike eine wilde Partie , bei der sie zwischendurch auf Verlust stand, noch gewinnen konnte und Victoria davon profitierte, dass ihre Gegnerin beim Abtausch einen Fehler beging und eine Figur verlor. Am Ende also 3:1 für uns.

Die 2. Mannschaft musste nun gegen Elmshorn ran. Linnea spielte gegen ihre starke Gegnerin lange auf Augenhöhe mit und erreichte eine Stellung, die trotz Minusqualle ausgeglichen halten, verlor aber schließlich doch. Auch Helena musste eine Niederlage hinnehmen, nachdem ihre Gegnerin mit allen Schwerfiguren in ihre Königsstellung eingedrungen war. Lotti verlor im Turmendspiel, Nastia konnte aber durch ein Remis einen halben Punkt holen, sodass es am Ende 0,5:3,5 stand.

Nach der 5. Runde führte Elmshorn mit 9 MP vor unserer 1. Mannschaft mit 8 MP und Lehrte mit 6 MP. Dascha konnte schon in der Eröffnung in die gegnerische Rochadenstellung eindringen und eine Qualität gewinnen, die sie dann sicher verwerten konnte. Luise konnte hingegen mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm den sicheren Remishafen anstreben, da auch Maike ein Unentschieden erreichte und Victoria durch einen Fehler ihrer Gegnerin gewinn konnte und es somit 3:1 stand. Da Elmshorn gegen Lehrte verlor, waren wir plötzlich vor dem letzten Spieltag Tabellenführer.

Unsere zweite Mannschaft bekam in der Zwischenzeit spielfrei.

In der letzten Runde war also unsere 1. Mannschaft nochmal besonders gefordert. Da sie in der Zweitwertung hinter Elmshorn stand, musste ein Sieg her. Den ersten Schritt schaffte Dascha. Sie gewann im Endspiel einen Springer, wonach ihre Gegnerin aufgab. Leider konnte Luise nicht folgen. Sie verlor erst einen Springer und musste bei drohendem Damenverlust aufgeben. Maike konnte ihre beeindruckende Siegesserie fortsetzen. Erst gewann sie zwei Bauern, dann behielt sie im Damenendspiel die Nerven und gewann die Partie. Schlussendlich gewann auch Victoria mit einem schönen Angriff und sicherte so den Meistertitel.

Unsere 2. Mannschaft musste dann gegen die Spitzenmannschaft von Garching ran. Leider konnte, wie in der 5. Runde nur Nastia etwas „Ergebniskosmetik“ betreiben und einen halben Punkt holen. Beide Seiten tauschten viel ab und einigten sich dann auf Remis. Linneau stand lange aktiver, verlor dann aber plötzlich eine Figur und damit auch die Partie. Helena stand lange etwa augeglichen und konnte die gegnerische Rochadenstellung etwas öffnen, dann machte sie aber einen unaufmerksamen Zug und stellte damit die Partie ein, während Lottis Gegnerin einen gefährlichen Königsangriff im Reti-System startete, der ihr den Sieg brachte.

Unsere 1. Mannschaft macht es eigentlich wie immer. Am Anfang braucht sie etwas um in Schwung zu kommen, legt dann aber los und wird am Ende Meister. Herzlichen Glückwunsch! Die zweite Mannschaft zeigt, dass sie auch mit den älteren Gegnerinnen mithalten kann und rutscht leider erst kurz vor Schluss von den Spitzenrängen ab.

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